Der Winter rückt näher und die Nächte sind schon ziemlich lang. Jetzt brauchen wir noch klaren Himmel, dann lohnt sich im Dezember die Himmelsbeobachtung richtig gut!
Viel Spaß beim Lesen und beim Sterneschauen 🙂
Herzliche Grüße,
Marco und Barbara Sproviero
Foto-Rückblick November: Milchstraße über der Isar, Planetenparade und Mond- und Sonnenuntergänge am See
Vorschau: Was passiert astronomisch im Dezember?
Der Mond begegnet den Planeten
Pünktlich zum Nikolaus kommen sich Venus und Mond von der Erde aus gesehen am Abendhimmel sehr nahe. Am 6.12. steht die schmale Sichel des zunehmenden Monds gegen 16.30 Uhr am Süd-Südwesthimmel rechts unterhalb der Venus. Ein Tag später, am 7.12., ist er an der strahlenden Venus vorbeigezogen und fast auf einer Linie links von ihr. Wer die Venus durch ein Teleskop beobachten kann, wird feststellen, dass sie auch sichelförmig von der Sonne beleuchtet ist.
An den nächsten Tagen kommt der Mond dann an den beiden Gasriesen Saturn und Jupiter vorbei.
Jeweils am 6. und am 7. Dezember zieht auch die Internationale Raumstation ISS ihre Bahn über unseren Abendhimmel: Die Zeiten findet Ihr auf https://www.heavens-above.com. Sie ist leicht erkennbar als größerer heller Punkt, der sich mit einer gut sichtbaren Geschwindigkeit bewegt.
Der Höhepunkt der Geminiden
In der Nacht vom 13. auf den 14.12. erreicht der jährlich wiederkehrende Sternschnuppenschauer der Geminiden seinen Höhepunkt. Meteorschauer oder sog. Sternschnuppen sind Leuchterscheinungen in der Erdatmosphäre, die ein Meteorid beim Eintritt und Durchqueren erzeugt.
Was sind Asteroiden, Meteore, Meteoriten, Kometen und Co. eigentlich genau? Hier erfahrt Ihr es genau: https://munichspace.de/astronomie-wissen/asteroiden-meteoroiden-kometen-sternschnuppen
Die Geminiden kommen scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge (Gemini) und haben ihren Ursprung im inaktiven Kometenkern 3200 Phaeton. Stündlich sind bis zu 150 Meteore zu beobachten. Die Geschwindigkeiten liegen bei 35 km pro Sekunde. Am Besten zu beobachten sind sie zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens.
Komet Leonard: der Sonne entgegen
Ein „Schmankerl“ für Himmelsbeobachter könnte im Dezember der Komet C/2021 A1 Leonard werden. Bereits im Januar wurde der Besucher aus den Tiefen des Alls erstmals von Gregory Leonard entdeckt. Am 12. Dezember kommt er der Erde mit nur rund 35 Millionen Kilometern Entfernung am nächsten, wird dann am hellsten und gerade noch für uns zu sehen sein. Wenn er der Sonne ganz nahe kommt am 3. Januar 2022 können wir ihn aber nicht beobachten.
Seine Nähe zur Sonne und zur Erde könnte es möglich machen, dass er hell genug am dunklen, klaren Nachthimmel mit bloßem Auge zu erkennen sein wird. Wer ihn beobachten möchte, muss aber lange aufbleiben: bis zum 7. 12. geht er noch vor 2 Uhr und bis 10.12. vor 4 Uhr nachts auf. Am 12.12., an dem Leonard seinen erdnächsten Punkt erreicht, kommt er gegen 6 Uhr in der Morgendämmerung über den Horizont. Die Helligkeit lässt sich bei Kometen nicht eindeutig voraussagen, so dass die Beobachtung und Fotografie Geduld und ein bisschen Glück erfordert. Nicht ausgeschlossen werden kann auch, dass der Kometenkern zerbirst, je näher Leonard der Sonne kommt und man ihn gar nicht mehr sieht.
Veranstaltungstipps: Astronomie-Vorträge im Dezember
Auch im Dezember 2021 finden eine Reihe spannender Vorträge & Kurse rund um die Astronomie statt.
Online Vorträge der Beobachtergruppe, dienstags 20:00 Uhr.
Anmeldung unter https://www.beobachtergruppe.de/main/veranstaltungen.html:
- Dienstag, 07.12.2021: Geschichte der Kalender und Zeitrechnung (Dr. Jeroen de Jong)
- Dienstag, 21.12.2021: Stern von Bethlehem (Harald Vorbrugg)
Auch in der Münchner Volkshochschule (Webseite) gibt es Veranstaltungen mit astronomischen Inhalten:
https://www.mvhs.de/programm/umwelt-natur-wissenschaft/astronomie.19698
Hinweis zu den Fotos: Das Copyright liegt bei Marco Sproviero | www.munichspace.de
Falls Sie die Bilder weiterverwenden möchten bitte ich um Benachrichtigung: info@munichspace.de