27. April 2024

Teleskope, Fernrohre

Ein Teleskop oder ein Fernrohr ist eine Gerät bzw. Instrument, das elektromagnetische Wellen – wie das Licht – sammeln, bündeln und vergrößert darstellen kann. Somit rücken die beobachteten Objekte scheinbar näher.

Grundsätzlich werden zwei Arten von Teleskopen unterschieden:
1. Refraktoren (Linsenteleskope)
2. Reflektoren (Spiegelteleskope)

Darüber hinaus gibt es eine Reihe abgewandelter Bauarten wie z. B.
– das Newton-Teleskop (= wichtigste Bauform des Spiegelteleskops)
– das Schmidt-Cassegrain-Teleskop
– den Schaerrefraktor
– das Maksutov-Teleskop
– ….

Transparente Glaslinsen (im Bild „Objektiv“) sammeln das einfallende Licht und fokussieren es im Brennpunkt.
Das Okular vergrößert das im Brennpunkt entstehede Bild.
Ein präzise geschliffener Spiegel (Hauptspiegel / Parabolspiegel) im Teleskop sammelt das Licht und bündelt es über einen Sekundärspiegel (Fangspiegel)
durch eine seitliche Öffnung im Teleskoptubus. Das Okular vergrößert das im Brennpunkt entstehede Bild.

Bei beiden Fernrohrtypen bildet das Objektv (=Spiegel oder Linse) das (beobachtungs-)objektseitige Herzstück.

Zitat Wikipedia:
„Ein Objektiv ist ein sammelndes optisches System, das eine reelle optische Abbildung eines Gegenstandes (Objektes) erzeugt. Es ist die wichtigste Komponente abbildender optischer Geräte, zum Beispiel von Kameras, Ferngläsern, Mikroskopen, Projektoren oder astronomischen Teleskopen.
Das Wort Objektiv ist eine verkürzte Form von Objektivglas, das seit dem 18. Jahrhundert bezeugt ist. Das Objektivglas steht dabei zwischen Objekt und Abbildung.“

Das Öffnungsverhältnis

Das Öffnungsverhältnis ist das Verhältnis von der Öffnung einer Optik (=Teleskop, Fernrohr oder aber auch ein Fotoobjektiv) zu ihrer Brennweite.

Beispiel: bei einem Refraktor mit einer Brennweite von 1000mm und einer Öffnung von 100mm ist das Öffnungsverhältnis 100mm / 1000mm, also gekürzt 1:10 (oder auch f/10). Die Brennweite ist also 10x so lang wie der Durchmesser der Linse/Öffnung.

Je größer dieses Verhältnis ist, umso heller ist das im Brennpunkt entstehende Bild.
Das heißt auch, vergleicht man zwei Teleskope mit gleicher Brennweite und unterschiedlicher Öffnung wird das Bild bei dem Teleskop mit größerer Öffnung heller.

Linsenteleskope sind bauartbedingt meist mit kleineren Öffnungen – also mit kleineren Öffnungsverhältnissen (z. B. ab f/6) zu finden.
Das heißt ganz allgemein, dass sich für die Mond- / Planetenbeobachtung ein Linsenteleskop (Refraktor) mit einer kleineren Öffnung aber einer größeren Vergrößerung gut eignet, es hat ein niedriges Öffnungsverhältnis und meist eine verhältnismäßig große Brennweite. Zur Beobachtung der Objekt ein unserem Sonnensystem ist das passend.

Newton-Teleskope (Spiegelteleskope) dagegen haben meist bereits die größeren Öffnungen – damit die größeren Öffnungsverhältnisse (z. B. schon ab ab f/4).
Man kann also sagen, dass sich für die Beobachtung fernerer Objekte (Nebel / Galaxien / Cluster) ein Spiegelteleskop (z. B. Newton) besser eignet, da hier mehr Licht „gesammelt“ wird. Vorteilhaft ist hier die größere Öffnung bei meist kleinerer Vergrößerung (hohes Öffnungsverhältnis).

Die Vergrößerung und das Okular

Die Vergrößerung eines Teleskops beschreibt das Verhältnis zwischen sichtbarer Größe eines Objektes mit dem bloßen Auge gesehen und der Abbildung durch ein Teleskop. Das bedeutet, durch ein Teleskop mit 25-facher Vergößerung sieht man z. B. das Bild des Mondes 25 mal größer als mit bloßem Auge.
Das Okular ist das dem Auge zugewandte Linsensystem, durch das die vom Objektiv gebündelten Zwischenbilder (Brennpunkt) betrachtet werden können.

Okulare mit verschiedenen Brennweiten
Bildquelle: Wikipedia, User: Kepege.de

Das Stativ und die Montierung

Grundlage für eine verwacklungsfreie Sternenbeobachtung ist standsicheres Stativ, auf das die Optik montiert wird.
Stative werden in unterschiedlichen Materialien angeboten: Aluminium-Legierungen, Kunststoff oder Carbon. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Gewicht, Stabilität und Temperaturempfindlichkeit.

Zur Adaption des Teleskops / der Optik an das Stativ unterscheidet man 2 gängige Montierungstypen:

1. die azimutale Montierung:

Bei der azimutalen Montierung ist das Schwenken des Teleskops in vertikaler bzw. horizontaler Richtung möglich.
Bei der Himmelsbeobachtung muss die Erddrehung immer über beide Achsen ausgeglichen („nachgeführt“) werden, da sich die Himmelsobjekte durch die Erddrehung bogenförmig am Himmel weiterbewegen.

Bildquelle: skywatcher.com
Stativ
Bildquelle: Wikipedia, User: Rfc 1394

2. die parallaktische Montierung (auch äquatoriale oder deutsche Montierung):

Bildquelle:
Wikipedia, User: Kepege.

Bei der parallaktischen Montierung ist eine der Achsen genau parallel zur Erdachse ausgerichtet. Dies ermöglicht den Ausgleich der Erddrehung über eine Achse („Nachführung“), was für Beobachung wesentlich genauer und natürlich auch bequemer ist. Nachteil ist hier das größere Gewicht der Montierung und die eingeschränkte Tragfähigkeit.

Oft werden parallaktische Montierungen mit Nachführmotoren und sogenannten GOTO-Steuerungen angeboten, was das Auffinden der Sterne und deren Beobachtung sehr stark vereinfacht.
Die Beobachtungsobjekte werden dadurch automatisch im Sichtfeld des Teleskops gehalten.