25. April 2024

Merkurtransit am 11. November 2019

Merkurtransit – Fakten

Etwa vierzehnmal  im 21. Jahrhundert zieht der sonnennächste Planet von uns aus sichtbar vor unserem Zentralgestirn vorbei. Am 11. November 2019 ist es wieder soweit. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 59 km pro Sekunde läuft der Merkur auf seiner Bahn etwas oberhalb der Sonnenmitte entlang. Dieses Ereignis lässt sich mit einem geeigneten Sonnenteleskop gut beobachten. Was dabei zu sehen ist, ist ein kleiner schwarzer Punkt, der vom linken Rand über die riesenhaft erscheinende helle Sonnenscheibe zum rechten Rand läuft. Eine derartige Konstellation wird Durchgang oder Transit genannt. Da sich Merkur und Venus auf Bahnen innerhalb unserer Erdumlaufbahn um die Sonne bewegen, können wir nur Merkur- und Venustransite beobachten.

Der zeitliche Verlauf des Merkurtransit am 11. November 2019

Wie kommt der Merkurtransit zustande?

Da der Merkur schneller als die Erde um die Sonne läuft, überholt er unseren Planeten etwa alle 116 Tage auf der Innenbahn. Von uns aus gesehen steht er dann zwischen Sonne und Erde. Im Normalfall („Nicht-Transit“) zieht Merkur dann knapp über oder unter der Sonne vorbei. Nur wenn er sich in der Nähe seiner beiden Bahnknoten befindet, wandert er vor der Sonnenscheibe vorbei. Als Knoten werden die Schnittpunkte der Merkurbahn mit der Erdbahn um die Sonne bezeichnet. Merkurtransite werden zu den Finsternissen gezählt, auch wenn kaum eine Verdunkelung der Sonne zu verzeichnen ist. Der flinke Planet verdeckt die Sonne gerade mal zu 0,004%.

Schematische Darstellung der Umlaufbahnen von Merkur und Erde:

Tipps für die Beobachtung

Von Europa aus ist der Merkurdurchgang wegen des frühen Sonnenuntergangs nur teilweise zu sehen und zwar von 13.35 Uhr bis 16.45 Uhr MEZ (mitteleuropäische Zeit). Mit bloßem Auge kann man ihn nicht beobachten. Man benötigt dazu ein Sonnenteleskop oder ein Teleskop mit Sonnenfilter. Niemals darf man mit einem Fernglas oder mit Teleskop ohne Filter in die Sonne schauen, da sonst schwere Augenschäden die Folge wären. Auch eine Sonnenfinsternisbrille ist nicht geeignet für eine Transitbeobachtung. Am besten sieht man sich das Ereignis in einer Sternwarte an. Das geht natürlich nur bei gutem Wetter. Sollte das nicht der Fall sein, bleibt nur ein Live-Stream im Internet aus einer Region mit blauem Himmel.  

Beobachtungsmöglichkeiten:

  • Deutsches Museum / Beobachtergruppe Sternwarte Deutschenes Museum:
    Bei gutem Wetter und freier Sicht auf die Sonne wird die Oststernwarte und der Heliostat (Sonnenprojektion) im Mittelturm unter dem Planetarium
    ab ca. 13:30 Uhr zur Beobachtung geöffnet.
    > Museumsinsel 1, München
  • Bayerische Volkssternwarte München:
    Sonderveranstaltung: Merkurtransit – die „Mini-Sonnenfinsternis“ ab 12:30 Uhr.
    Mit Kurzvorträgen, Live-Stream und natürlich Beobachtung bei gutem Wetter.
    > Rosenheimer Straße 145h, München

Das Bild zeigt eine Aufnahme des letzten Merkurtransit am 9. Mai 2016

Merkurtransit
Merkurtransit am 09.05.2016 durch das historische Teleskop der Oststernwarte im Deutschen Museum
© Beobachtergruppe der Sternwarte Deutsches Museum, Marco Sproviero

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